Erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit - Ein Hinweis auf Rheuma

Bild von vielen Laborröhrchen mit Blutproben, Symbolbild für Blutsenkungsgeschwindigkeit bei Rheuma

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Steht die Diagnose bzw. der Ausschluss einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung an oder werden Verlaufskontrollen bei Rheuma durchgeführt, schauen sich Rheumatologen neben anderen Laborwerten in der Regel dies sogenannte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) an. Was genau das ist, wann die Blutsenkungsgeschwindigkeit bei Rheuma gemessen wird und warum sie alleine betrachtet keine Diagnose einer rheumatischen Erkrankung ermöglicht, erfährst Du in diesem Artikel.

Was ist die Blutsenkungsgeschwindigkeit?

Bei der Blutsenkungsgeschwindigkeit handelt es sich um einen unspezifischen Laborparameter, der die Geschwindigkeit angibt, mit der sich rote Blutkörperchen in einem senkrecht stehenden Reagenzglas absetzen. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit wird hierbei in Millimetern pro Stunde gemessen. Eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit weist in der Regel auf das Vorhandensein einer Entzündung im Körper hin, trifft aber keine Aussage über die Ursache der Entzündung  In der Regel wird dieser Test als Teil einer umfassenderen Blutuntersuchung neben der Messung von Parametern wie dem CRP-Wert oder dem Rheumafaktor durchgeführt, um mögliche entzündliche Prozesse im Körper zu erkennen.

Welche Bedeutung hat die Blutsenkungsgeschwindigkeit bei Rheuma

Besonders in Bezug auf entzündlich-rheumatische Erkrankungen kann die Blutsenkungsgeschwindigkeit ein wichtiges diagnostisches Werkzeug sein. Viele Arten von Rheuma, wie etwa die rheumatoide Arthritis oder die Polymyalgia rheumatica, gehen mit entzündlichen Prozessen im Körper einher, die sich in einer erhöhten BSG widerspiegeln können. Bei der Diagnose von Rheuma dient die BSG häufig als ein Hinweis, der in Kombination mit anderen klinischen Untersuchungen und Tests verwendet wird.

Eine nachweislich erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit reicht nicht aus, um Rheuma zu Diagnostizieren

Es ist wichtig zu betonen, dass die Blutsenkungsgeschwindigkeit allein nicht ausreicht, um eine definitive Diagnose für Rheuma zu stellen. Obwohl eine erhöhte BSG auf das Vorhandensein von Entzündungen hindeuten kann, kann sie nicht zwischen den verschiedenen Arten von Entzündungen oder spezifischen Ursachen unterscheiden. Entsprechend kann der Wert auch auf völlig andere Krankheiten, wie etwas Krebs, Infekte oder Viren im Körper hindeuten.  Daher ist eine umfassende Diagnose, die neben einem ausführlichen Anamnesegespräch auch andere spezifische Labortests, bildgebende Verfahren und körperliche Untersuchungen umfasst, unerlässlich, um eine rheumatische Erkrankung zweifelsfrei festzustellen.

Fazit

In der klinischen Praxis ist die BSG ein nützliches Werkzeug, das Ärzten hilft, Entzündungen und mögliche Anzeichen von Rheuma frühzeitig zu erkennen. Dennoch sollte sie immer als Teil eines Gesamtbildes betrachtet werden, das durch eine umfassende medizinische Bewertung und weitere diagnostische Maßnahmen unterstützt wird. Nur so kann eine genaue Diagnose gestellt und eine angemessene Behandlung für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen gewährleistet werden.

Quelle

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie(2020): Interdisziplinäre Leitlinie - Management der frühen rheumatoiden ArthritisAWMF-Leitlinien Register Nummer: 060/002, Entwicklungsstufe: S3, Abgerufen unter https://dgrh.de/dam/jcr:880b3cd1-3550-4c29-b78f-17bc79d4e67c/393_79_s1_Issue_PrintPDF.PDF

Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.

Matthias Diener
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