Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.
Die Polymyalgia Rheumatica (PMR) ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, die starke Schmerzen und Steifheit in den Muskeln um Schultern, Hüften, Rücken und Nacken verursacht. Einen Überblick rund um Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung findest Du kurz und knapp zusammengefasst in diesem Artikel.
Die Polymyalgia rheumatica tritt in aller Regel bei Menschen über 50 Jahren auf, wobei Frauen drei Mal häufiger betroffen sind als Männer. In Deutschland betrug die Anzahl der Neuerkrankungen zwischen 2011 und 2019 18,6 pro 100.000. Hiermit gehört die Polymyalgia Rheumatica neben der Rheumatoiden Arthritis und den Spondyloarthritiden zu einer der am häufigsten auftretenden entzündlich rheumatischen Autoimmunerkrankungen.
Die Ursachen der Polymyalgia Rheumatica sind, wie bei den meisten rheumatischen Erkrankungen, beim aktuellen Stand der Forschung nicht erklärt. Stand heute weiß man lediglich, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Zudem tritt die Erkrankung oft im Zusammenhang mit Gelenkschleimhaut- und Schleimbeutelentzündungen auf. Weiterhin tritt die Erkrankung oft gehäuft innerhalb von Familien auf, weshalb von einer gewissen vererbbaren Komponente ausgegangen. Darüber hinaus scheint ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem Auftreten des HLA-DRB1-Gens bei Betroffenen zu bestehen.
Die Polymyalgia Rheumatica ist durch folgende Symptome gekennzeichnet:
Zur Diagnose der Polymyalgia Rheumatica kommen verschiedene Diagnoseverfahren zum Einsatz. Die Diagnose erfolgt hierbei durch Ausschluss Betrachtung von Hinweisen und Ausschluss möglicher anderer Ursachen.
Die erste Wahl bei der Therapie einer Polymyalgia Rheumatica ist die Behandlung mit niedrig dosierten Kortison, welches häufig eine schnelle Verbesserung bewirken kann. Bei Patienten, bei denen Probleme mit Kortison auftreten, kann zusätzlich Methotrexat verschrieben werden. Es ist wichtig, mögliche Komplikationen der Kortisonbehandlung zu berücksichtigen, insbesondere bei älteren Patienten. Die Behandlung sollte auf keinen Fall eigenmächtig ohne einen Arzt durchgeführt oder angepasst werden.
Es ist wichtig, bei der Diagnose und Behandlung von Polymyalgia Rheumatica (PMR) auf den Zusammenhang mit der Riesenzellarteriitis (auch bekannt als Riesenzellarteriitis temporalis) zu achten, da beide Erkrankungen eng miteinander verbunden sind. Riesenzellarteriitis kann sich entweder gleichzeitig mit PMR manifestieren, dieser vorausgehen oder sogar später auftreten, auch nachdem die PMR scheinbar abgeklungen ist. Daher sollten Patienten bei jeglichen Anzeichen wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen während des Kauens oder Sehstörungen ihren Arzt umgehend informieren, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Buttgereit et al.: S3-Leitlinie zur Behandlung der Polymyalgia rheumatica. AWMF-Register Nr. 060/006 (Stand 12/2017), abgerufen am 25.10.2023
Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.
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