Uveitis - Augenentzündung bei Rheuma

Nahaufnahme eines Auges, Symbolbild für Uveitis bei Rheuma

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Unsere Augen sind bemerkenswerte Organe, aber wie der Rest unseres Körpers sind sie nicht vor Entzündungen gefeit. Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass bestimmte Formen von Augenentzündungen ein deutlicher Hinweis auf eine entzündlich-rheumatische Erkrankung sein können, wie zum Beispiel den Morbus Bechterew, die reaktive Arthritis oder die Psoriasis Arthritis (alles Unterformen der Spondyloarthritis). In diesem Artikel werden wir uns näher mit der Verbindung zwischen Augenentzündungen und Rheuma befassen und warum es so wichtig ist, diese Verbindung im Blick zu behalten.

Was ist eine Uveitis?

Die Uveitis ist eine komplexe Augenentzündung, die verschiedene Teile des Auges betrifft, insbesondere die mittlere Augenhaut. Dies kann zu ernsthaften Problemen führen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleibt. Während einer Uveitis kann die Entzündung die Blutgefäße und Gewebe im Auge schädigen, was zu Sehproblemen und sogar zur Erblindung führen kann.

Symptome von Uveitis

Die Symptome einer Uveitis können variieren, aber es gibt einige häufige Anzeichen, auf die du achten solltest. Dazu gehören Rötungen der Augen, Lichtempfindlichkeit, Schmerzen im Auge, ein unangenehmes Druckgefühl und vermehrter Tränenfluss. Diese Symptome sollten niemals ignoriert werden, insbesondere wenn du bereits unter einer rheumatischen Erkrankung leidest.

Was hat eine Uveitis mit Rheuma zu tun?

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind sogenannte Systemerkrankungen, was bedeutet, dass sie den gesamten Körper beeinflussen können. Das schließt auch unsere Augen ein. Es mag auf den ersten Blick widersinnig erscheinen, aber Augenentzündungen wie die Uveitis können tatsächlich mit Erkrankungen wie dem Morbus Bechterew oder der reaktiven Arthritis in Verbindung stehen. Um genauer zu sein, leiden etwa 40 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Morbus Bechterew im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Uveitis. Diese Verbindung ist entscheidend und sollte bei Patienten, die noch auf eine Diagnose warten, dem Arzt unbedingt mitgeteilt werden.

Typische Merkmale einer Uveitis bei Rheuma

Einseitige Beteiligung: Uveitis, die mit Rheuma zusammenhängt, betrifft normalerweise nur ein Auge. Dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, da viele andere Augenentzündungen oft beide Augen betreffen.

Chronifizierung und Erblindungsrisiko: Das Hauptproblem bei Uveitis ist die Möglichkeit der Chronifizierung. Wenn die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie sich verschlimmern und zur Erblindung führen. Dies ist der schlimmste Fall, den wir unbedingt vermeiden sollten.

Dauer: Uveitis im Zusammenhang mit axSpA dauert in der Regel nicht länger als drei Monate. Dennoch ist Vorsicht geboten, da sie dazu neigt, wiederzukehren.

Sollten Dir diese Merkmale vertraut vorkommen, macht es Sinn, sich auch mit den typischen, in der Regel in Schüben auftretenden Symptomen rheumatischer Erkrankungen zu beschäftigen. So kann im Ernstfall möglichst früh eine Diagnose gestellt und eine Behandlung des Rheuma beginnen.

Behandlung der Uveitis bei Rheuma

Die Behandlung der Uveitis, insbesondere wenn sie in Verbindung mit einer rheumatischen Erkrankung wie dem Morbus Bechterew auftritt, erfordert eine sorgfältige und individuell angepasste Herangehensweise. Die genaue Therapie hängt von der Schwere der Entzündung, der betroffenen Augenregion und anderen individuellen Faktoren ab. Hier sind einige der gängigen Behandlungsmöglichkeiten:

Entzündungshemmende Medikamente: Die erste und wichtigste Maßnahme bei der Behandlung von Uveitis ist die Verabreichung entzündungshemmender Medikamente. Dazu gehören Steroide in Form von Augentropfen oder Salben, die direkt auf das betroffene Auge aufgetragen werden. In schwereren Fällen können auch systemische Steroide in Form von Tabletten oder Spritzen notwendig sein.

Biologika: Bei schweren und therapieresistenten Fällen kann der Einsatz von Biologika in Erwägung gezogen werden. Diese Medikamente zielen gezielt auf bestimmte entzündliche Prozesse ab und können bei einigen Patienten wirksam sein.

Augenpflege: Neben der medikamentösen Behandlung ist auch eine gute Augenpflege von großer Bedeutung. Dies kann das regelmäßige Anwenden von Augentropfen zur Befeuchtung der Augen und das Tragen von Sonnenbrillen zum Schutz vor hellem Licht und UV-Strahlen umfassen.

Engmaschige Überwachung: Patienten mit Uveitis sollten regelmäßig von einem Augenarzt überwacht werden, um den Verlauf der Erkrankung zu kontrollieren und die Wirksamkeit der Behandlung zu überprüfen. Dies ermöglicht es, auf Veränderungen zu reagieren und gegebenenfalls die Therapie anzupassen.

Chirurgische Eingriffe: In seltenen Fällen kann eine Uveitis zu Komplikationen führen, die eine Operation erfordern, wie zum Beispiel eine Glaskörperentfernung oder Netzhautoperation. Dies geschieht normalerweise, um das Sehvermögen zu erhalten oder wiederherzustellen.

Prognose: Frühe ärztliche Abklärung ist entscheidend

Die frühzeitige ärztliche Abklärung von Augenentzündungen, insbesondere wenn eine rheumatische Erkrankung vorliegt, ist entscheidend. Nur ein Augenarzt kann die Entzündung richtig diagnostizieren und die geeignete Behandlung einleiten. Die Behandlung von Uveitis kann in der Regel erfolgreich sein, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt wird.

Quellen

Prof. Dr. med. Stephan Thurau (2023): Okuläre Manifestationen im Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen - Wichtig bei Rheumakranken: Ein Auge auf die Augen haben!, MMW - Fortschritte der Medizin | Ausgabe 15/2023

Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.

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