Plantarfasziitis - Ein möglicher Hinweis auf Rheuma

Fotoaufnahme eines Fußes, Symbolbild Plantarfasziitis und Rheuma

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Läufern kommt es sicher bekannt vor: Nach längerer Belastung beginnt die Fußsohle zu schmerzen, irgendwann ist es unerträglich, jeder Schritt schmerzt und man ist zur Schonung gezwungen: Plantarfasziitis. Doch was, wenn die Beschwerden andere Ursachen haben? Was genau die Plantarfasziitis ist, wie sie sich äußert und warum sie ein möglicher Hinweis auf eine Gruppe rheumatischer Erkrankungen sein kann, erfährst Du in diesem Artikel.

Schmerzen in der Fußsohle und am Fersenansatz: Was ist Plantarfasziitis?

Die Plantarfasziitis ist eine Erkrankung, die durch Entzündungen in der Plantaraponeurose verursacht wird, einem dicken Band von Bindegewebe, das sich entlang der Unterseite des Fußes erstreckt und die Ferse mit den Zehen verbindet. Dieses Bindegewebe ist anfällig für übermäßige Belastung, insbesondere bei Menschen, die längere Zeit stehen, laufen oder übergewichtig sind. Die häufigsten Symptome umfassen Schmerzen und Steifheit in der Ferse, insbesondere nach längeren Ruhephasen oder Aktivitäten. Besonders häufig betroffen sind Läufer, aber auch das Tragen unbequemer Schuhe kann die Beschwerden hervorrufen. Doch was hat Rheuma damit zu tun?

Plantarfasziitis und Rheuma: Häufig treten sie gemeinsam auf

Plantarfasziitis kann neben einer Läuferkrankheit auch ein Symptom verschiedener Formen von entzündlichem Rheuma sein. So tritt die Plantarfasziitis, bei der es sich streng genommen um eine Sehnenansatzentzündung handelt, besonders gehäuft bei der Gruppe der Spondyloarthritiden auf. Hierbei handelt es sich um eine Untergruppe entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, die vor allem die Wirbelsäule und die Gelenke betrifft, sich aber auch durch Augenentzündungen (Uveitis), Schuppenflechte oder eben Sehnenansatzentzündungen wie der Plantarfasziitis äußern können. Zu den häufigsten Formen zählen hier die axiale Spondyloarthritis (Morbus Bechterew), die sich hauptsächlich auf die Wirbelsäule auswirkt, die periphere Spondyloarthritis, die vor allem Gelenke außerhalb der Wirbelsäule betrifft, die Psoriasis Arthritis, die gehäuft mit Hautproblemen auftritt, sowie die Reaktive Arthritis. Alle genannten Erkrankungen werden  von Entzündungen und Schmerzen begleitet, die sich in verschiedenen Teilen des Körpers manifestieren können, einschließlich der Ferse und Fußsohle.

Beobachtung der Plantarfasziitis als Anhaltspunkt zur frühzeitigen Entdeckung von Morbus Bechterew und Co.

Studien haben gezeigt, dass Patienten, die an einer Form der Spondyloarthritis leiden, oft auch an Plantarfasziitis leiden oder diese in der Vergangenheit erlebt haben. Die genaue Verbindung zwischen den beiden Erkrankungen ist noch nicht vollständig geklärt, aber Experten glauben, dass die Entzündungsprozesse, die bei Spondyloarthritis auftreten, auch die Plantarfasziitis auslösen können. Hintergrund ist hier, dass es sich bei rheumatischen Erkrankungen um systemische Krankheiten handelt, die den gesamten Körper befallen können. Die Überwachung und Diagnose von Plantarfasziitis bei Patienten kann daher ein entscheidender erster Schritt sein, um das Vorhandensein von Spondyloarthritis zu erkennen und eine frühzeitige Behandlung von chronische verlaufenden Erkrankungen wie dem Morbus Bechterew zu ermöglichen.

Die Früherkennung ist hier von entscheidender Bedeutung, da eine frühzeitige Behandlung das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und das Risiko von Komplikationen verringern kann. Entsprechend wichtig ist es, dass medizinische Fachkräfte und Patienten gleichermaßen die mögliche Verbindung zwischen Plantarfasziitis und Rheuma erkennen und entsprechende Schritte unternehmen, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sicherzustellen. 

Bei diesen Symptomen solltest Du zum Rheumatologen gehen

Sollten bei Dir neben Fersenschmerzen weitere dieser Symptome und Charakteristika vorliegen, solltest Du Dich darum bemühen, zeitnah einen Rheumatologen aufzusuchen.

  • Du bist jünger als 40 Jahre
  • In Deiner Verwandschaft sind Erkrankungen wie der Morbus Bechterew, die Psoriasis Arthritis, Schuppenflechte, Augenentzündungen oder Morbus Chron bekannt
  • Du wachst häufig nachts wegen starken Rückenschmerzen auf
  • Du hast morgens Probleme, aus dem Bett zu kommen (eine sogenannte Morgensteifigkeit)
  • Bei Dir treten immer wieder in Schüben Schmerzen und Gelenkprobleme auf
  • Du erlebst eine starke Müdigkeit, die Du Dir nicht erklären kannst (sogenannte Fatigue)

All diese genannten Symptome deuten auf eine Form der Spondyloarthritis hin. Hier kann eine frühzeitige Diagnose entscheidend sein, um Deine Lebensqualität zu erhalten, beschwerdefrei zu werden und mobil zu bleiben.

Für weitere Informationen findest Du hier Einen Überblick über rheumatische Krankheitsbilder sowie deren Diagnostik im Allgemeinen.

Quellen

Dr. med. Thomas Schneider, Dr. Martin Rinio, Orthopädische Gelenkklinik (o.D.): Fersensporn (Plantarfasziitis): Schmerzen an der Fußsohle, https://gelenk-klinik.de/ferse/fersensporn-plantarfasziitis.html, zuletzt abgerufen am 24.12.2023

Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.

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