Warum bin ich so müde? Fatigue als Symptom bei Rheuma

Junge Frau, die wegen Rheuma müde auf ihrem Bett liegt, Symbolbild für Fatigue bei Rheuma

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Wenn du bereits mit Rheuma diagnostiziert wurdest, kennst du möglicherweise das quälende Gefühl ständiger Müdigkeit. Doch auch wenn Du noch auf der Suche nach Abklärung während der Diagnose bist kann bleierne Müdigkeit im Zusammenhang mit in Schüben auftretenden, entzündeten Gelenken ein Anhaltspunkt für Rheuma sein. In der medizinischen Welt wird dieses Problem der dauerhaften Erschöpfung oft als Fatigue bezeichnet und es steht in engem Zusammenhang mit verschiedenen rheumatischen Krankheitsbildern wie der Rheumatoiden Arthritis, dem Morbus Bechterew oder der Psoriasis Arthritis. In diesem Blogpost werden wir genauer darauf eingehen, was das Fatigue-Syndrom eigentlich ist, welche möglichen Ursachen es gibt und wie du als Betroffene/r damit umgehen kannst, wenn Du müde und erschöpft bist.

Was versteht man unter dem Fatigue Syndrom?

Der Begriff "Fatigue" ist nicht leicht zu definieren, da er je nach Krankheitsbild unterschiedliche Symptome aufweisen kann. Müdigkeit, Erschöpfung, Schwäche und fehlende Energie sind jedoch häufige Beschreibungen für Fatigue. Trotz der Unschärfe des Begriffs ist Müdigkeit ein konstantes Element in allen Fällen von Fatigue. Im Gegensatz zur vorübergehenden Müdigkeit, die durch Stress oder Infektionen ausgelöst werden kann, ist die Fatigue im medizinischen Kontext ein dauerhaftes Problem, das sich durch Ruhe kaum verbessern lässt.

Wie beeinflusst Fatigue die Lebensqualität bei Rheuma?

Die mit Fatigue einhergehende Müdigkeit belastet Patienten oft stärker als Schmerzen oder Gelenkschwellungen und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Müdigkeit steht oft in Verbindung mit Schmerzen und Depressionen. Bei vielen Betroffenen treten alle drei Symptome gemeinsam auf und verstärken sich gegenseitig. Das bedeutet, dass bei anhaltender Müdigkeit auch eine mögliche Depression in Betracht gezogen werden sollte. Eine erfolgreiche Behandlung von Schmerzen und Depressionen kann auch die Müdigkeit nachhaltig verbessern.

Ursachen des Fatigue-Syndroms

Die genauen Ursachen für die anhaltende Erschöpfung bei Fatigue sind noch nicht vollständig verstanden, werden jedoch mit der Krankheitsaktivität und den damit verbundenen Entzündungen in Verbindung gebracht. Wenn die Symptome auf die Krankheitsaktivität zurückzuführen sind, besteht die Hoffnung, dass eine geeignete Therapie und die Reduzierung der Krankheitsaktivität die Fatigue lindern können. Leider kann Müdigkeit manchmal auch bei guter Kontrolle der Entzündungsaktivität bestehen bleiben. In solchen Fällen muss die Fatigue separat behandelt werden. Die genaue Ursache dieser Art von Müdigkeit ist bisher unbekannt. Früher wurde vermutet, dass Virusinfektionen dahinter stecken könnten, aber bisher wurde kein Erreger identifiziert. Auch eine Ursache im Zusammenhang mit dem zentralen Nervensystem konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Was hilft bei Fatigue?

Wenn die Fatigue nicht durch Medikamente und die Reduzierung der Krankheitsaktivität gelindert werden kann, konzentriert sich die Behandlung in erster Linie auf allgemeine nicht-medikamentöse Maßnahmen. Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich in einigen Studien als hilfreich erwiesen. Sie zielt darauf ab, negative Einstellungen und Denkmuster abzubauen. Eine weitere vielversprechende Methode ist die Steigerung der körperlichen Aktivität. Dies mag angesichts der Müdigkeit zunächst merkwürdig erscheinen, aber jede Form von Bewegung, sei es Spazierengehen, Schwimmen, Radfahren oder Fitnesstraining im Studio, kann helfen, vorausgesetzt, sie ist mit der Grunderkrankung und eventuellen Bewegungseinschränkungen vereinbar. Betroffene sollten auf ihren Körper hören und sich für Bewegungsformen entscheiden, die ihnen guttun. Es ist jedoch wichtig, das Training behutsam zu beginnen, die Belastung langsam zu steigern und regelmäßig aktiv zu sein.

Quellen

https://flexikon.doccheck.com/de/Kognitive_Verhaltenstherapie

https://www.rheuma-liga.de/hilfebereich/fatigue-syndromhttps://lexikon.stangl.eu/17219/dysfunktionale-kognition

Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.

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