JAK-Inhibitoren - Eine Alternative zu Biologika

Frau mit Rheuma nimmt eine Tablette ein, Symbolbild für JAK-Inhibitoren bei Rheuma

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Die effektive Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen erfordert in aller Regel den Einsatz von Medikamenten. Neben gängigen Schmerzmitteln, NSAR (z.B. Ibuprofen), Kortison, herkömmlichen Basistherapeutika wie Methotrexat (MTX) oder Sulfasalazin sowie der Gruppe der Biologika gibt es seit etwa drei Jahren eine neue Klasse von Wirkstoffen, die bei Rheumatologinnen und Rheumatologen stark im Fokus stehen: Die sogenannten JAK-Inhibitoren (auch als Januskinasehemmer oder JAK-Hemmer bekannt). In diesem Artikel erhältst Du einen Überblick über die Besonderheiten von JAK-Inhibitoren, ihre Anwendung, mögliche Nebenwirkungen sowie eine Listung der zugelassenen Wirkstoffe.

Was sind JAK-Inhibitoren?

Die JAK-Inhibitoren sind die am häufigsten verwendeten Vertreter der zielgerichteten synthetischen Basistherapeutika (engl. targeteted synthetic DMARDs, tsDMARDs) in der Rheumatologie und stehen daher im Fokus dieses Artikels. 

JAK-Hemmer sind kleine Moleküle, die gezielt in das Immunsystem eingreifen. Sie blockieren die Weiterleitung von Entzündungssignalen in Immunzellen, die wiederum von bestimmten Enzymen, den Januskinasen (JAK), ausgesendet werden. In klinischen Studien wurde die Wirksamkeit einiger JAK-Hemmer bereits bei der Behandlung von Rheumatoider Arthritis und Axialer Spondyloarthritis (Morbus Bechterew) nachgewiesen, weshalb diese Medikamentengruppe in der rheumatologischen Versorgung zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Anwendungsbereich von JAK-Inhibitoren: Tabletten als attraktive Alternative

JAK-Hemmer werden in der Regel eingesetzt, wenn eine entzündlich-rheumatische Erkrankung aktiv ist und andere Medikamente nicht ausreichend wirken. Sie sind somit eine Behandlungsoption in der Basistherapie bei Rheuma. Zugelassen sind sie bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen. Der große Vorteil gegenüber den meisten anderen Basistherapeutika wie MTX oder Adalimumab besteht darin, dass JAK-Inhibitoren in Tablettenform eingenommen werden können. Dies erleichtert vielen Patienten die Anwendung im Vergleich zu regelmäßigen Injektionen. Bei guter Verträglichkeit und Wirksamkeit kann ein JAK-Hemmer langfristig eingesetzt werden, um die Erkrankung unter Kontrolle zu halten.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von JAK-Inhibitoren

Wie die meisten immunsupprimierenden Medikamente erhöhen auch Januskinase-Hemmer die Anfälligkeit für Infektionen und können Veränderungen im Blutbild sowie Beeinträchtigungen der Nieren- und Leberfunktion verursachen. Daher sind regelmäßige Blutuntersuchungen sowie eine Überwachung des Urins notwendig, wie es auch bei anderen Medikamentengruppen der Fall ist.

Bekannte Wirkstoffe in der Gruppe der JAK-Inhibitoren

Hier ist eine Liste von JAK-Hemmern:

Tofacitinib

Baricitinib

Upadacitinib

Filgotinib

Fazit

Die Verwendung von JAK-Inhibitoren ist eine vielversprechende Entwicklung in der Rheumatologie und bietet Patienten neue Optionen zur Behandlung ihrer Erkrankungen. Insbesondere die Möglichkeit, sie als Tabletten einnehmen zu können macht sie zu einer äußerst spannenden Wirkstoffgruppe.

Quellen

Schuch, F. JAK-Inhibitoren — die neue orale Therapieoption für Rheuma-Kranke. Orthop. Rheuma 21, 35–40 (2018). https://doi.org/10.1007/s15002-018-1402-9

Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.

Matthias Diener
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