csDMARDs - Klassische Rheuma Basismedikamente

Ein Mann mit Rheuma setzt sich eine Spritze in den Bauch, Symboldbild für csDMARDs/ klassische Basismedikamente bei Rheuma

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Die effektive Bekämpfung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen erfordert in aller Regel den dauerhaften Einsatz von Medikamenten. Hierbei spielen sogenannte Basismedikamente, auch als Disease Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs) bekannt, eine entscheidende Rolle. In dieser Übersicht konzentrieren wir uns auf die klassischen Basismedikamente, während Biologika und Januskinase-Hemmer (JAK-Inhibitoren) in separaten Artikeln behandelt werden.

Klassische Basismedikamente (csDMARDs): Eine Einführung

Klassische Basismedikamente, auch als csDMARDs (conventional synthetic anti rheumatic drug) abgekürzt, sind synthetische Medikamente, die chemisch hergestellt werden. Sie bilden die etablierteste Medikamentengruppe in der Basistherapie von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und werden seit vielen Jahrzehnten erfolgreich angewendet. Besonders bei der Rheumatoiden Arthritis ist ein frühzeitiger Einsatz von csDMARDs empfohlen, um die Krankheitsaktivität schnell zu kontrollieren und Gelenkzerstörungen zu verhindern oder zu verlangsamen.

Anwendungsbereich von klassischen Basismedikamenten

Klassische Basismedikamente wie Methotrexat oder Sulfasalazin sind besonders effektiv bei der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis und anderer entzündlich-rheumatischer Erkrankungen wie der Psoriasis Arthritis. Sie können entweder als Monotherapie oder in Kombination mit nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAR) oder anderen DMARDs eingesetzt werden. Beachte jedoch, dass es einige Wochen bis Monate dauern kann, bis diese Medikamente ihre volle Wirkung entfalten und das Immunsystem erfolgreich regulieren.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von klassischen Basismedikamenten

Aufgrund ihrer immunsupprimierenden Wirkweise können klassische Basismedikamente zu einer leicht erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen. Nebenwirkungen wie Übelkeit, allgemeines Unwohlsein und Haarausfall sind möglich, ebenso wie Veränderungen im Blutbild, einschließlich erhöhter Nieren- und Leberwerte. Daher sind regelmäßige Blut- und Urinkontrollen unter ärztlicher Aufsicht unerlässlich, um potenzielle Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Bekannte csDMARDs-Präparate

Hier ist eine Liste der gängigsten csDMARDs-Präparate:

  • Azathioprin
  • Cyclosporin
  • Leflunomid
  • Methotrexat
  • Sulfasalazin
  • Chloroquin
  • Hydroxychloroquin

Methotrexat (MTX) im Fokus

Methotrexat (MTX) ist das weltweit am häufigsten verwendete csDMARD und verfügt über eine langjährige Forschungshistorie. Dieses Medikament, das einmal wöchentlich eingenommen wird, zeigt nach einigen Wochen seine Wirksamkeit bei der Verlangsamung des Krankheitsverlaufs. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen leichte Übelkeit, allgemeines Unwohlsein und erhöhte Leberwerte. Dennoch bietet MTX ein hervorragendes Nutzen-Risiko-Verhältnis bei der Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen und spielt eine zentrale Rolle, insbesondere bei der Rheumatoiden Arthritis und der Psoriasis Arthritis. Beachte jedoch, dass es nicht in allen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen integraler Bestandteil der Therapie ist, beispielsweise nicht bei Morbus Bechterew oder der Peripheren Spondyloarthritis.

Quellen

Shannon Hill, Nina Frey (2021): Conventional Disease-Modifying Antirheumatic Drugs for the Treatment of Rheumatoid Arthritis, Canadian Agency for Drugs and Technologies in Health; zuletzt abgerufen am 25.12.2023

Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.

Matthias Diener
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