Rheuma ist ein Sammelbegriff für über 100 verschiedene Krankheitsbilder. Diese können wiederum in 4 Untergruppen unterteilt werden: Entzündlich Rheumatische Erkrankungen, Degenerative Rheumatische Erkrankungen, Weichteilrheuma sowie Rheumatische Stoffwechselerkrankungen. In diesem Artikel gehen wir auf die Degenerativen Rheumatischen Erkrankungen ein. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Schäden oder Veränderungen am Gelenkknorpel, die an Gelenken und Knochen im ganzen Körper auftreten können. Betroffene klagen durch diese Schäden häufig über Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die wohl bekanntesten Vertreter Degenerativer Rheumatischer Erkrankungen sind die sogenannten Arthrosen. Im Folgenden geben wir einen Überblick über Ursachen und Risikofaktoren, den typischen Krankheitsverlauf, verschiedene Ausprägungen Degenerativer Rheumatischer Erkrankungen sowie eine Übersicht über die Anzahl Betroffener. Viel Spaß beim Lesen!
Die bei degenerativen Erkrankungen typischen Schäden an Knorpel und Knochen können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Neben altersbedingtem Verschleiß als Ursache können Schäden auch schon in jungen Jahren, zum Beispiel durch Knochenbrüche, starke Fehlstellungen am Skelett oder eine Überbelastung der Gelenke entstehen. Zudem können Gelenkentzündungen langfristig den Gelenkknorpel zerstören und Beschwerden verursachen. Die im Folgenden genannten Faktoren können die Entstehung degenerativer Erkrankungen begünstigen:
Degenerative Erkrankungen können individuell sehr unterschiedlich verlaufen. Oft schreiten sie nur langsam voran und bereiten mal mehr, mal weniger Beschwerden. Viele Betroffene berichten hier, dass die Einschränkungen über Jahre hinweg gut auszuhalten sind. Teilweise nehmen die Beschwerden jedoch schnell zu und führen zu Problemen im Alltag. So können sich mit der Zeit die Knochen des Gelenks verändern - es bilden sich Zacken an den Rändern der Knochen, die man als "Osteophyten" bezeichnet. Sie können die Beweglichkeit des Gelenks behindern und zu dauerhaften Schmerzen führen. Im fortgeschrittenen Stadium können außerdem Gelenkgeräusche hörbar oder spürbar sein - zum Beispiel, wenn die Knochen direkt aneinander reiben. Das Gute ist hier: Man kann selbst einiges tun, um die Beschwerden erst gar nicht so stark werden zu lassen oder die Symptome zu mildern.
Innerhalb der degenerativen rheumatischen Erkrankungen sind im Wesentlichen zwei Untergruppen zu nennen.
Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Knapp 18% der Erwachsenen ab 18 Jahren in Deutschland leiden unter einer Form der Arthrose, was mehr als 11 Millionen Betroffenen entspricht. Frauen sind hierbei deutlich häufiger betroffen als Männer.
Mit steigendem Lebensalter nimmt auch der Anteil Betroffener deutlich zu: bei den Personen ab 65 Jahren sind knapp die Hälfte der Frauen (48,1%) und knapp ein Drittel der Männer (31,2%) betroffen.
Quellen:
Zink A, Albrecht K (2016): Wie häufig sind muskuloskeletale Erkrankungen in Deutschland? Zeitschrift Für Rheumatologie, 75(4), 346–353. doi:10.1007/s00393-016-0094-2
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie mitsamt der Leitlinien rheumatologischer Erkrankungen unter: www.dgrh.de (Abrufdatum: 12.05.2020)
Deutsche Rheuma-Liga e.V., unter: www.rheuma-liga.de (Abrufdatum: 12.05.2020)
Herold, G.: Innere Medizin, Selbstverlag, 2018