ANA (Antinukleäre Antikörper) - Möglicher Hinweis auf Rheuma

Zwei mit Blut gefüllte Reagenzgläser, Symbolbild für Antinukleäre Antikörper (ANA)

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Die Diagnose entzündlich rheumatischer Erkrankungen kann eine komplexe und langwierige Herausforderung darstellen. Ein wichtiger Blutwert auf dem Weg zur Diagnose stellen hier die sogenannten Antinukleären Antikörper, kurz ANA, dar. Was genau dieser Blutwert bedeutet und wie er zu interpretieren ist, erfährst Du in diesem Artikel.

Was sind Antinukleäre Antikörper?

ANA sind Antikörper, die sich gegen körpereigene Zellstrukturen, insbesondere gegen den Zellkern, richten. Die Bezeichnung "antinukleäre Antikörper" leitet sich von ihrer Fähigkeit ab, den Zellkern (Nukleus) der körpereigenen Zellen anzugreifen und zu binden. Dieser Angriff auf den Zellkern kann ein Hinweis auf eine mögliche Störung im Immunsystem sein, die mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht wird. Hierzu zählen rheumatische Erkrankungen.

Meine ANA Werte sind erhöht - Habe ich Rheuma?

Eine erhöhte Konzentration von ANA im Blut eines Patienten kann ein Warnsignal für das Vorliegen einer Autoimmunerkrankung sein. Zu dieser Gruppe gehören auch rheumatische Erkrankungen und entsprechend verdichtet ein erhöhter ANA Wert den Verdacht auf eine Form von Rheuma. Trotzdem ist es wichtig zu betonen, dass nicht alle Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung erhöhte ANA-Werte aufweisen, und nicht alle Patienten mit erhöhten ANA-Werten unbedingt an einer Form von Rheuma leiden. Die Interpretation von ANA-Werten erfordert daher eine ganzheitliche Betrachtung des klinischen Bildes, einschließlich anderer klinischer Symptome, Bildgebungsverfahren und weiterer Blutuntersuchungen.

Bei welchen rheumatischen Erkrankungen sind die ANA Werte erhöht?

Ein erhöhter ANA Wert kann auf folgende Formen von Rheuma hinweisen:

Neben rheumatischen Erkrankungen kann der Wert auch auf weitere Autoimmunerkrankungen hindeuten, die hier zwecks Übersichtlichkeit nicht aufgeführt sind. Darüber hinaus kann auch die Einnahme von Medikamenten wie Hydralazin, Procainamid oder Isoniazid sowie das Vorliegen von Infektionen im Körper zu einer Erhöhung der antinukleären Antikörper führen.

Fazit - ANA Werte ein Indikator, aber kein klarer Beweis für eine rheumatische Krankheit

Die Testung auf ANA ist ein effektiver Weg, um Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder Rheumatoide Arthritis auf die Spur zu kommen, da das Vorhandensein ein starkes Indiz für derartige Erkrankungen sein kann. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass eine ANA-Positivität auch bei gesunden Personen vorkommen kann und auf andere Ursachen wie Infektionen oder Medikamente zurück zu führen sein kann. Entsprechend differenziert sollte mit diesem Wert während der Diagnostik umgegangen werden.

Quellen

Dr. med. T. Rose, T. Dörner (2020): Antinukleäre Antikörper in der Diagnostik rheumatischer Erkrankungen, Erschienen in Zeitschrift für Rheumatologie | Ausgabe 5/2020, zuletzt abgerufen am 25.12.2023

Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.

Matthias Diener
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