Sulfasalazin - Basismedikament bei Rheuma

Foto einer Tablettenpackung mit roten Tabletten, Symboldbild Sulfasalazin bei Rheuma.

Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um rein informativen Inhalt. Die Informationen ersetzen zu keinem Zeitpunkt eine ärztliche Behandlung und Beratung. Entscheidungen bzgl. Medikation und Therapie müssen unbedingt ärztlich abgesprochen werden.

Bei vielen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist eines der Therapieziele, zeitnah nach der Diagnose der Patienten eine sogenannte Basistherapie zu beginnen. Hierbei handelt es sich um eine langfristige, regelmäßig einzunehmende Therapie die darauf abzielt, die Entzündungen der jeweiligen Erkrankung zu unterdrücken. Zu den verbreitetsten Basismedikamenten gehört hier der Wirkstoff Sulfasalazin. Was das ist, wie es wirkt, wie eine Behandlung abläuft und was Du sonst noch wissen solltest, erfährst Du in diesem Artikel. 

Was ist Sulfasalazin?

Sulfasalazin ist ein entzündungshemmendes Medikament, das bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen verabreicht wird. Das Hauptziel des Medikaments ist es, Entzündungsprozesse im Körper zu unterdrücken. Die Reduktion der Entzündung führt idealerweise zu einer Abnahme von krankheitsbedingten Gelenkschmerzen, -schwellungen, Morgensteifigkeit und Müdigkeit.

Bei welchen rheumatischen Erkrankungen kommt Sulfasalazin zum Einsatz?

Sulfasalazin kommt unter anderem bei folgenden rheumatischen Erkrankungen und verwandten Autoimmunerkrankungen zum Einsatz:

Wie läuft die Behandlung mit Sulfasalazin?

Die Einnahme von Sulfasalazin erfolgt in Tablettenform und erfordert eine schrittweise Dosiserhöhung. Hierbei spricht man vom sogenannten Einschleichen. Üblicherweise wird nach einer Eingewöhnungsperiode dauerhaft morgens und abends zwei Tabletten genommen. Die genaue Dosierung sollte jedoch unbedingt immer mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden, um hier auf der sicheren Seite zu sein.

Wann fängt Sulfasalazin an zu wirken?

Bei den meisten Patienten stellt sich eine Besserung innerhalb von ca. 12 Wochen ein. Sollte die Wirkung nach diesem Zeitraum nicht ausreichen, sollte mit dem Rheumatologen über eine mögliche Anpassung der Dosis oder einen Therapiewechsel beraten werden.

Was mache ich, wenn Sulfasalazin bei mir nicht wirkt?

Sulfasalazin ist eines von vielen Basismedikamenten, die bei rheumatischen Erkrankungen zur Verfügung stehen. Neben anderen klassischen Basismedikamenten wie etwa Methotrexat gibt es auch die Wirkstoffgruppen der Biologika und Januskinase Hemmer. Welches Medikament für Dich geeignet ist, solltest Du unbedingt mit Deinem Rheumatologen absprechen, da es hier keine allgemeinen Empfehlungen zu gibt.

Wie lange dauert die Behandlung mit Sulfasalazin?

Sulfasalazin muss, um seine Wirkung entfalten zu können, langfristig regelmäßig eingenommen werden. Es ist wichtig, am Ball zu bleiben, auch wenn sich die Beschwerden bessern. Eine Unterbrechung der Therapie kann zu einer Verschlimmerung der rheumatischen Grunderkrankung führen.

Mögliche Nebenwirkungen von Sulfasalazin

Wie bei jeder wirksamen medikamentösen Behandlung können leider auch bei der Einnahme von Sulfasalazin unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Hierzu zählen unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Insbesondere in den ersten Wochen der Therapie sind derartige Nebenwirkungen nicht ungewöhnlich. Bei unerklärlichem Fieber, Entzündungen der Mundschleimhaut oder Luftnot solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Wie oft muss ich bei Sulfasalazin-Therapie zur Blutuntersuchung?

Kontrolluntersuchungen sind ein fester Bestandteil der Behandlung mit Sulfasalazin, um sicherzugehen, dass Du das Medikament richtig verträgst. Im ersten Monat solltest Du alle zwei Wochen Blutwerte abgeben, anschließend reicht eine Untersuchung alle drei Monate.

Was muss ich, wenn ich Sulfasalazin einnehme, sonst noch beachten?

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Sulfasalazin kann in der Schwangerschaft eingesetzt werden, erfordert jedoch eine begleitende Folsäuresubstitution. Stillen ist möglich.
  • Zeugungsfähigkeit bei Männern: Die Zeugungsfähigkeit kann bei Männern beeinträchtigt sein, beeinflusst jedoch nicht die Libido. Bei Kinderwunsch sollte Sulfasalazin nach Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden, die Zeugungsfähigkeit kehrt innerhalb von 3 Monaten zurück.
  • Sonnenschutz: Intensive Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden

Quellen

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie(DGRh), o.D.: Behandlung mit Sulfasalazin, abgerufen unter: https://dgrh.de/dam/jcr:51e3bdb3-b2b2-48e0-9d89-36c4aba91441/Sulfasalazin%20PAT%2006_2020.pdf

Zum Autor: Matthias Diener ist seit seinem 19. Lebensjahr von Rheuma betroffen. Als zertifizierter Patient Expert und Fachmann für digitale Gesundheit möchte er Wissen rund um rheumatische Erkrankungen patientenverständlich aufbereiten und Patienten bei dem Zugang zu digitalen Angeboten unterstützen.

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