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Morbus Bechterew Behandlung ohne Medikamente - Geht das?

Umgestoßene Medikamentendose mit Tabletten auf blauem Hintergrund, Symbolbild für Morbus Bechterew ohne Medikamente

Axiale Spondyloarthritis, im Volksmund in der Regel als Morbus Bechterew bezeichnet, ist eine Form von Rheuma, die vor allem die Wirbelsäule betrifft und zu Schmerzen und Versteifungen führen kann. Bei der Therapie fragen sich viele Betroffene, ob auch eine Behandlung ohne Medikamente möglich ist. 

Welche Bedeutung haben Medikamente bei Morbus Bechterew?

Vorab muss hier gesagt werden: Die medikamentöse Therapie ist die wichtigste Säule bei der Behandlung von Morbus Bechterew und stellt die Grundlage für ein Aufhalten der Erkrankung dar. Ohne Medikamenteneinsatz sind zum heutigen Stand der Forschung leider deutlich aggressivere und damit einschränkendere Krankheitsverläufe zu erwarten. Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac) und Biologika sind essenziell, um die Entzündung zu kontrollieren, Schmerzen zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Ohne diese Medikamente kann es zu einer Verschlechterung der Symptome und zu einer schwereren Beeinträchtigung der Lebensqualität kommen. Daher sollten Patienten niemals ausschließlich auf alternative Behandlungen setzen, sondern diese nur in Absprache mit ihrem Arzt als Ergänzung zur medikamentösen Therapie verstehen.

Welche nicht medikamentösen Ansätze gibt es bei Morbus Bechterew?

Neben der medikamentösen Therapie gibt es verschiedene nicht-medikamentöse Ansätze, die zur Linderung der Symptome beitragen können:

Physiotherapie und Bewegung

Eine der effektivsten ergänzenden Behandlungen bei Morbus Bechterew ist die Physiotherapie. Hier gilt: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen sind entscheidend, um die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten und die Muskulatur zu stärken. Physiotherapeuten erstellen individuell angepasste Trainingsprogramme, die Folgendes beinhalten können:

  • Dehnübungen: Um die Flexibilität zu verbessern und Steifheit zu reduzieren.
  • Kräftigungsübungen: Zur Stärkung der Rückenmuskulatur und zur Unterstützung der Wirbelsäule.
  • Haltungstraining: Um eine gesunde Körperhaltung zu fördern und Fehlhaltungen zu vermeiden.
  • Atemübungen: Da Morbus Bechterew auch die Brustwirbelsäule betreffen kann, sind Atemübungen wichtig, um die Lungenfunktion zu erhalten.

Ergotherapie

Ergotherapie kann Betroffenen helfen, ihre täglichen Aktivitäten besser zu bewältigen und ergonomische Anpassungen in ihrem Umfeld vorzunehmen. Dies kann die Anpassung von Arbeitsplätzen, das Erlernen von Techniken zur Schonung der Gelenke und die Verwendung von Hilfsmitteln umfassen, um die Unabhängigkeit zu fördern.

Wärme- und Kältetherapie

Die Anwendung von Wärme- und Kältetherapie kann ebenfalls hilfreich sein:

  • Wärmetherapie: Wärmepackungen, warme Bäder oder Heizkissen können Muskelverspannungen lösen und Schmerzen lindern.
  • Kältetherapie: Kühlpacks oder kalte Kompressen können akute Entzündungen reduzieren und Schwellungen mindern.

Welche Rolle können Ernährung und Lebensstil spielen?

Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Behandlung:

  • Entzündungshemmende Ernährung: Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren (wie Fisch, Nüsse und Leinsamen) sind, können entzündungshemmend wirken. Auch eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann förderlich sein.
  • Verzicht auf Rauchen: Rauchen kann den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen und die Lungenfunktion beeinträchtigen, weshalb ein Rauchstopp dringend empfohlen wird.
  • Stressmanagement: Techniken wie Yoga, Meditation und Achtsamkeit können helfen, Stress abzubauen, der Entzündungen verstärken kann.

Fazit

Die Behandlung von Morbus Bechterew ohne Medikamente ist als alleinige Therapie nicht zu empfehlen. Die medikamentöse Therapie bleibt die wichtigste Säule der Behandlung, um die Krankheit effektiv zu kontrollieren und das Fortschreiten zu verlangsamen. Nicht-medikamentöse Ansätze wie Physiotherapie, Ergotherapie, Wärme- und Kältetherapie, eine entzündungshemmende Ernährung und ein gesunder Lebensstil können wertvolle Ergänzungen sein, die die Symptome weiter lindern und die Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig, alle Behandlungsansätze immer in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt zu koordinieren, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Quellen
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Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie: S3-Leitlinie Axiale Spondyloarthritis inkl. Morbus Bechterew und Frühformen